nichts zu sehen

Körper stehen im Raum. Sie werden betrachtet. Blicke treffen sie, durchdringen sie, verfehlen sie. Du siehst sie, aber du siehst nicht alles von ihnen. Die Körper sprechen von dem, was sich entzieht: von Teilen, die verborgen sind, vergessen, entfernt, abtrainiert, verdeckt. Von dem Inneren, das man nicht zeigt, und dem Äußeren, das man nicht loswird. 

Was denkst du, wenn ich hier so stehe? 
Kannst du mich sehen?
Was wäre, wenn wir alles voneinander sehen könnten?

In den Körpern stecken Gewohnheiten, die sich nicht ablegen lassen. Bewegungen, die sie nicht gelernt, sondern geerbt haben. Haltungen, die durch individuelle Erfahrungen geprägt wurden. Dinge, die sie gelernt haben und verlernen wollen. Erinnerungen, die nur ihr Körper kennt.

Das, was du denkst – was du wirklich denkst – bleibt bei dir.
Unsichtbar. Geschützt. Würdest du es mir erzählen? 

"nichts zu sehen" ist eine Einladung, hinzusehen, ohne zu wissen, was da ist. Ein Versuch, dem Unsichtbaren Raum zu geben. Dem, was bleibt, wenn der Blick nichts mehr findet. 

Das Stadtensemble Generationen lädt dazu ein, Unsichtbarkeiten zu betrachten, in den Fokus zu rücken und zu hinterfragen, was wir sehen, was wir nicht sehen und was wir übersehen.

Was bleibt, wenn alles Sichtbare verschwindet?