James Wilton
Midwinter
Uraufführung
Tanz · emma-theater
Premiere 20.12.2024
Aufführungsdauer: ca. 1 Stunde und 10 Minuten, keine Pause
"[...] eine fesselnde, energiegeladene Erzählung vom Tod des Winters und der Wiedergeburt der Sonne“
- Hanns Butterhof, tanznetz
"So wuchtig stark und beherrscht zugleich hat man die Osnabrücker Dance Company noch nie erlebt.“
- Christine Adam, NOZ
James Wilton stellt den Wechsel von Licht und Dunkelheit in den Mittelpunkt seiner Choreographie und taucht tief in die keltische Mythologie ein.
Die Wintersonnenwende markiert seit Jahrtausenden einen Wendepunkt im Jahreskreis – einen Moment, an dem Licht und Dunkelheit im Dialog stehen. In Midwinter bringt James Wilton diese archaische Symbolik auf die Bühne und erschafft eine immersive Tanzwelt, die von den Rhythmen der Natur und den Traditionen seiner Heimat Großbritannien inspiriert ist. Der Abend erzählt vom Tod des Winters und der Wiedergeburt des Sommers, von Vergehen und Neuanfang, in einer künstlerischen Sprache, die sowohl poetisch als auch kraftvoll ist.
James Wilton verbindet mit seiner unverwechselbaren Choreografie die Elemente aus Tanz, Akrobatik und dynamischem Bewegungsfluss. Nicht zuletzt seit der Pandemie werden die Online Trainings/Tutorials des gefragten Choreographen tausendfach angeschaut. Das Osnabrücker Publikum bejubelte bereits einen Ausschnitt seiner Choreographie The Four Season - Summer bei der Osnabrücker Tanzgala im Mai 2024.
Einblicke in die Proben und Erläuterungen zu seinem Tanzstil bekommen Sie auf James Wiltons Instagram-Kanal.
Audio-Einführung
Pressestimmen
Kerstin Broszat, Osnabrücker Rundschau
Hanns Butterhof, tanznetz
Werner Hülsmann, Osnabrücker Nachrichten
Besetzung
Ada Holt
Jeongmin Kim
Barbara Minacori
Marine Sanchez Egasse
Emelie Söderström
Emanuela Vurro
Arkadiusz Hryb
Luigi Imperato
Esaúl Llopis Castelló
Bojan Micev
Richard Nagy
David Tengblad
Mit der Dance Company Theater Osnabrück
Choreographie: James Wilton
Special Training / Choreographical Input: Sarah Jane Taylor
Bühne und Kostüme: Ella Lechner
Choreographische Assistenz: László Nyakas
Dramaturgie: Britta Aliena Horwath
Probeassistenz: Jeongmin Kim
Inspizienz & Ton: Lisa Kerschkamp
Theatervermittlung: Laura Markurth
Technischer Leiter: Clemens Michelfeit · Produktionsleiter: Felix Ridder · Technische Leitung emmatheater: Andreas Klingenberg, Sebastian Siepelmeyer · Beleuchtung: Ludger Wamhoff, Alexander Schröder · Ton: Rasmus Arand · Requisite: Rasmus Arand · Auszubildender Veranstaltungstechnik: Nico Moritz · Maske: Bärbel Albrecht · Garderobe: Dirk Böß und Gerlind Werner · Das Team der Veranstaltungstechnik emma-theater · Dekorationswerkstätten: Tischlerei, Schlosserei, Polsterei, Malsaal und Theaterplastik · Foto: Oliver Look
Einführung zum Nachlesen
Guten Tag liebe Zuhörerer:innen zu dieser digitalen Einführung in das Tanzstück Midwinter. Mein Name ist Britta Horwath und ich habe als Produktionsdramaturgin das Stück MIDWINTER von James Wilton begleitet. Zunächst möchte ich Ihnen James Wilton vorstellen. James ist ein britischer Choreograph, der mit seiner James Wilton Dance Company zu einer der erfolgreichsten freien Companien in England gehört. Er choreographiert nicht nur für sich und seine eigenen Tänzer:innen und ist mit diesen Stücken auf Tour, sondern auch für diverse Companien überall auf der Welt. Seine Arbeit zeichnet eine ganz besondere tänzerische Handschrift aus, die sich der Bodenarbeit, also dem zeitgenössischen Tanz am und mit dem Boden, sowie Akrobatischen Elementen widmet. Tanzt und choreographiert Wilton, dann fliegen Körper in hohen Geschwindigkeiten durch die Luft. Sie fangen einander und werfen sich sogleich in atemberaubenden Bewegungen wieder voneinander. Seine Tanztechnik teilt er nun bereits seit mehreren Jahren online und auf social media. Mit diversen online-masterclasses lernen tausende Menschen auf der ganzen Welt seine besondere Tanztechnik. James gilt mit fast 200.000 Followern auf Instagram zu einem der meist gefolgtesten zeitgenössischen Tänzern und Choreographen.
Sein Tanzstil ist nicht einfach zu lernen und so müssen auch professionelle Tänzer:innen wie die Tänzer:innen der DCO zunächst an das Bewegungsmaterial herangeführt werden. In unserem Falle durften wir die Co-Künstlerische Leiterin von James Wilton Dance Sara Jane Taylor, mehrere Wochen in Osnabrück zum morgendlichen Training willkommen heißen. Diese Trainingseinheiten bereiteten die Company auf die körperlich sehr anspruchsvolle Arbeit mit Wilton vor.
Nun aber zum Stück: Midwinter! Wilton arbeitet gerne mit dem Thema der Natur und setzt sich mit Tradition und Folklore auseinander. Vorangegangene Stücke Thematisieren die vier Jahreszeiten oder die Wettergewalt Sturm. Mit Midwinter bringt er ein Thema auf die Bühne, das ihn bereits seit vielen Jahren beschäftigt. In seiner englischen Herkunft spielen keltische Traditionen und Mythen eine große Rolle und so kommt es nicht von ungefähr, dass er die Mitwintertraditionen aus seiner Heimat gut kennt. Doch was steckt in dieser Mitwinternacht? Welche Geschichten erzählt sie und woher kommt die Feierlichkeit eigentlich?
Mitwinter ist die die winterliche Sonnwende, also der Tag im Jahr an dem die Sonne am tiefsten steht und dementsprechend die Dunkelheit am längsten. Ausgehend von der Tatsache, dass die Menschen die Sonne und das Licht zum Leben benötigen, ist dieser Tag bereits seit Jahrtausenden ein besonderer Tag, denn er markiert den Moment an dem das Licht zurückkommt, das Leben wiedererwacht und die Natur sich wieder entwickelt und so Lebensgrundlage schafft.
In unserem Kalender ist die Wintersonnwende auf den 21. oder 22. Dezember datiert. Dies ist in der Tat nicht schon immer so, sondern erst seit der gregorianische Kalender unser Jahr bestimmt. Zuvor rutschte der Mitwintertag gerne je nach verwendetem Kalender mal auf den 13. Dezember und dann wieder auf den 25. Dezember. Na fällt ihnen etwas auf? An beiden Daten finden in unserer heutigen Zeit, je nach Land andere Feste statt. In Schweden wird am 12. Dezember das Lichterfest Lucia gefeiert, während am 25. Dezember Weihnachten ist. Unklar ist bis heute, in wie weit sich diese Feierlichkeiten und die Mitwinterfeierlichkeit gegenseitig beeinflusst haben oder gar auseinander entstanden sind.
Eines ist jedoch klar, dass Mitwinter bereits eine sehr lange Tradition hat und bis in die Antike reicht. Besonders in den nordischen Ländern und den keltisch geprägten Regionen sind Mitwinterfeierlichkeiten tief verwurzelt. Man könnte sagen, je länger die Dunkelheit und die Kälte in Ländern andauert, desto wichtiger ist die Feierlichkeit. Stellen Sie sich einmal vor, sie lebten vor vielen hundert Jahren. Ihre Hütte ist nur von einem Feuer gewärmt und Licht gibt es nur durch Kerzen. Sie wären sicherlich auch froh um den Tag im Jahr, an dem es mit dem Tageslicht wieder bergauf geht. Ihren Ursprung haben viele der Traditionen im germanischen oder keltischen, es sind aber auch vorchristliche und heidnische Bräuche und Einflüsse, die ihren weg in der Mythologie bis zu uns gefunden haben. Dennoch ist nicht belastbar überliefert, wie genau die Midwinterfeierlichkeiten vor dieser langen Zeit ausgesehen haben.
Denken Sie sich nochmals zurück, wie sie in ihrer dunklen Hütte sitzen und darauf warten, dass die Sonne und damit das Leben zurückkehren. Sie hätten sicherlich auch das Bedürfnis gemeinsam mit anderen zu feiern und die Wiederkehr des Lichtes und die Wiedergeburt der Sonne zu zelebrieren.









